Halle (Saale), 09.11.2011
Dicke Luft im Nebelmeer
Die Belastung der Luft durch Feinstaub ist zurzeit in ganz Deutschland erhöht.
Gestern kam es bundesweit an 179 Messstationen zu deutlichen Überschreitungen des europaweit geltenden Tageswertes von 50 Mikrogramm Feinstaub
pro Kubikmeter Luft (Quelle: Umweltbundesamt). Wie das Landesamt für Umweltschutz mitteilte, waren auch 15 Messstationen aus Sachsen-Anhalt darunter.
Ursache für die aktuelle Belastungssituation ist ein vorhandener Schadstoffgrundsockel in Verbindung mit einer austauscharmen Wetterlage. Diese zeigt
sich durch sehr warme Luft in der Höhe – sonniges und warmes Wetter auf
dem Brocken – und niedrigere Temperaturen sowie verbreitet Nebel in den
bodennahen Luftschichten. "Durch diese Schichtung werden die Durchmischung und der Austausch der bodennahen Luftmassen stark eingeschränkt
und es kommt Tag für Tag zu einer wachsenden Anreicherung der Luftschadstoffkonzentrationen", so der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz,
Klaus Rehda.
In Sachsen-Anhalt wurden die höchsten Konzentrationen an Verkehrsschwerpunkten in
Magdeburg
und
Halle
mit 82 bzw. 77 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Pro Jahr sind nach EU-Recht 35 Überschreitungstage zulässig, die allerdings in beiden Städten in diesem Jahr schon überschritten sind.
Bei der vorhergesagten, zunächst gleichbleibenden Wetterlage ist auch an
den kommenden Tagen mit einer erhöhten Belastung und weiteren Überschreitungen des Tagesgrenzwertes zu rechnen, insbesondere wenn bei weiter fallenden Temperaturen verstärkte Heiztätigkeit mit Festbrennstoffen einsetzt.
Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt:
- www.lau-st.de
- mdr Videotext Tafeln 524 -526