Halle (Saale), 04.03.2011
Gartenfeuer treiben Feinstaubbelastung zusätzlich hoch
Die Belastung der Luft durch Feinstaub ist landesweit nach wie vor ungewöhnlich hoch. Wie das Landesamt für Umweltschutz mitteilte, ist im Augenblick die längste Feinstaubepisode seit dem Jahr 2003 zu verzeichnen. Seit dem 17. Februar diesen Jahres kam es nahezu unterbrochen an fast allen Luftmessstationen zu deutlichen Überschreitungen des europaweit geltenden Tageswertes von 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft. In den Ballungsräumen
Magdeburg und
Halle sowie in der Region
Dessau-Wittenberg wurden Feinstaub-Tagesmittelwerte bis zu
115 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft gemessen. Pro Jahr sind nach EU-Recht 35 Überschreitungstage zulässig. Im laufenden Jahr wurden aktuell in Halle 21, Magdeburg 18, Wittenberg 17 und Dessau-Roßlau 16 Überschreitungstage erreicht.
Ursache für die aktuelle Belastungssituation ist ein vergleichsweise hoher Schadstoffgrundsockel deutschlandweit, bedingt durch die kalte Wetterlage in Verbindung mit eingeschränkten Austauschbedingungen (zeitweilige Temperaturinversion) und einen zusätzlichen Beitrag lokaler Quellen wie beispielsweise Kfz-Verkehr und Gebäudeheizung mit Festbrennstoffen.
Einen weiteren Zusatzbeitrag liefert darüber hinaus die seit dem 01. März z. B. in den Landkreisen Börde und Harz sowie dem Burgenlandkreis erlaubte Gartenabfallverbrennung, von der auch bereits rege Gebrauch gemacht wurde. Die Verbrennung von Gartenabfällen trägt wesentlich zur Erhöhung der Hintergrundkonzentration beim Feinstaub und damit zu einer Verschärfung der aktuell ohnehin sehr angespannten Belastungssituation bei. Der Präsident des Landesamtes für Umweltschutz, Klaus Rehda, appelliert daher an alle Gartenbesitzer, die Verbrennung von Gartenabfällen zu verschieben bzw. noch besser ganz darauf zu verzichten und alternative Entsorgungsmöglichkeiten zu nutzen.
Bei der vorhergesagten, zunächst gleichbleibenden Wetterlage ist auch am Wochenende mit einer erhöhten Belastung und weiteren Überschreitungen des Tagesgrenzwertes zu rechnen.
Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt:
- www.lau-st.de
- mdr Videotext Tafeln 524 -526