Halle (Saale), 30.12.2010
Pulverdampf in der Silvesternacht
Ein Gläschen Sekt und das Feuerwerk um Mitternacht – für die meisten Bürgerinnen und Bürger in Sachsen-Anhalt gehören diese Dinge traditionell zum letzten Abend des Jahres. Jeder kennt aber auch die Situation, wenn um Mitternacht die Luft „zum Schneiden“ ist, die Augen brennen und es im Hals kratzt. So wird das Silvester-Feuerwerk wieder in vielen Städten des Landes die Luftverschmutzung in die Höhe schnellen lassen, teilt das Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt mit. Dies betrifft insbesondere den Feinstaub, der in der Silvesternacht in zurückliegenden Jahren in einigen Städten kurzzeitig schon bis auf das 20-fache des zulässigen Tagesmittelwertes (50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft) angestiegen ist.
So schön diese Feuerwerkstradition auch sein mag – für Umwelt und Gesund-heit stellt sie eine Belastung dar, unterstreicht Klaus Rehda, Präsident des Landesamtes für Umweltschutz, und wirbt dafür, vielleicht auf den einen oder anderen Silvesterknaller zu verzichten.
Er weist zugleich darauf hin, dass mit 2010 ein Jahr zu Ende geht, das generell durch hohe Feinstaubkonzentrationen gekennzeichnet war. Dies führte an einigen Messstationen in Sachsen-Anhalt zu mehr als den 35 zulässigen Überschreitungstagen für den EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, so beispielsweise in Halle an 57 Tagen und in Magdeburg an 40 Tagen. Die EU fordert im Fall von Grenzwertüberschreitungen, wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um den Schutz der Gesundheit nachhaltig zu sichern. Aus die-sem Grunde werden aktuell neue Luftreinhaltepläne für die beiden genannten Städten erstellt.
Aktuelle Informationen zur Luftqualität in Sachsen-Anhalt:
- www.lau-st.de
- mdr Videotext Tafeln 524 -526